Fiddler's Green
Mittwoch, 2. Oktober 2002,
Anker, Leipzig

‚Fiddler’s Green’ hatten an alle gedacht. Als erstes stellten sie ein kleines Schäfchen auf die Bühne, damit wer wollte schon mal seine Vorurteile ausleben konnte. Dann ging’s aber zur Sache. Gegen 22.00 Uhr ließen sie sich vom Leithammel einschwören, um sodann mit ihrer Musik einzuheizen. Folk-Traditionalisten oder Hardcore-Fans, es dürfte kaum jemanden gegeben haben, der sich der Stimmung entziehen konnte. Reggae, Rock oder Grunge, ‚Fiddler’s Green’ bringen alles auf die Bühne.

Mit dieser gewagten Mischung würden viele andere Bands scheitern. Dass der Mix bei ihnen gelingt, liegt an der Freude und Inspiration, mit der die Band Musik macht, und natürlich auch am Können. Ihr großer Vorteil vor manch anderer Formation, die sich dem Irish Folk verschrieben hat, sind die stilistische Vielfalt, ständig wechselnde Arrangements, die Themenvielfalt der Texte und natürlich auch ihr unerschöpflicher Humor, der selbst beim Auftreten kleiner technischer Pannen nicht versiegt. So werden ihre Konzerte zum mitreißenden Erlebnis. Auch im Anker dauerte es keine zwei Titel lang, schon wurde gehopst und getanzt. Eine witzige Show, milchig buntes Licht und ein super Sound trugen zur Stimmung bei.

‚Fiddler’s Green’, das sind:

Tobias Heindl: eine kleine, aufgezogene Sprungfeder, die besessen und wild, dazu präzise in jeder Weise die Geige beherrscht,

Ralf Albers: Sänger der Band, der ab und zu gewagte Ausflüge weg von der regulären Tonhöhe unternimmt und in „Mary Mack“ mit gestochenen Stakkato-Gesang in ultraschneller Geschwindigkeit faszinierte,

Peter Pathos: vielseitiger Leadgitarrist, der Akusik- und Elektrogitarre sowie Mandoline, Bouzouki und Low Whistle spielt und für die meisten der Texte verantwortlich ist,

Rainer Schulz: Bassist, sorgt in aller Bescheidenheit zusammen mit dem Schlagzeuger für einen drängenden Groove, spielt dabei einen knackigen Bass.

Frank Jooss: verwaltet als Schlagzeuger Rhythmus und Tempo, zeichnet sich durch sehr variables Spiel aus und bringt dabei die einzelnen Teile seines Drumsets in den einzelnen Titeln sehr unterschiedlich zum Einsatz.

Stefan Klug: der Mann „an der komischen Mütze“, spielt ein zu Herzen gehendes Akkordeon schwungvoll im Folkstil, zurückhaltend untermalend oder in Hardcoremanier.

pepe