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Bericht

Vorausscheid

"Junge Musiker gegen Gewalt und Rassismus"

Carbonix Acyd, The M.A.A.D.S, Swallowed,

The Sceaux, Univeral Mind, feelin' RaR

Freitag, 11. April 2003, Kanal 28

Carbonix Acyd

Gemessen an dem geordneten Ablauf im Anker eine Woche zuvor, herrschten in Plagwitz nahezu anarchistische Zustände. Unsicherheiten bei den Musikern darüber, ob die Technik den Sound check abgeschlossen hatte und sie beginnen sollten oder ob noch eine Ansage zu erfolgen hatte, Unsicherheiten bei den Moderatorinnen, ob und wann und wie was zu sagen sei, brachten etwas Unruhe. Aber Fakt ist, alle gaben sich tierisch viel Mühe und alles wurde gut. Sogar sehr gut.

Die erste und die letzte Band waren die Stars des Abends. Dazwischen waren junge, teilweise ziemlich junge Musiker am Start, die Sieger und Zweitplatzierte würdig supporteten.

Carbonix Acyd

Los ging’s also gleich mit dem Highlight ‚Carbonix Acyd’, einer gestandenen Leipziger Band, die bereits seit Längerem kontinuierlich für ausgereifte Musik und Performance garantieren. In 2002 schafften sie schon einmal den Sprung in den Endausscheid des gleichen Wettbewerbes. Kraftvoller Rock, der in die Beine geht und die Sinne besetzt, mitreißende Grooves, schöne, satte Gitarrensounds, eine durchdringende, energievolle Stimme des Sängers und eine adäquate, originelle Show, so expressiv wie die Musik, überzeugten Publikum und Jury gleichermaßen. Die Publikumsband konnte sich auch für die nächste Runde am 26. April qualifizieren. Zugabewünsche durften sie leider nicht befriedigen. Das mussten sie für den 20.04.2003 in Hohenmölsen versprechen.

Swallowed

Soviel Einigkeit zwischen Jury und Publikum gibt’s selten! Auch bei ‚Swallowed’, war man einer Meinung und wählte die Hohenmölsener Band gemeinsam auf Platz Zwei. Geführt von einer zarten Frau mit starker Stimme und einem super Feeling für ihre spannungsreiche Musik aus dem Progressiv Rock Lager überzeugten sie mit stimmungsgeladenen Titeln und einer sehenswerter Show. Lässig und cool bewegte sich die Frontfrau auf der Bühne interpretierte und sang sehr engagiert, war das Bindeglied, das eine gute Interaktion zwischen den Musikern herstellte und zu alledem auch ein sehr hübscher Blickfang war. Viel zu kurz schien die halbe Stunde als ‚Swallowed’ beim letzten Song in den Endspurt gingen, um noch mal alles rauszulassen, was an Energie immer noch nicht verbraucht war.

Zwischen diesen beiden Highlights gingen also ‚The M.A.A.D.S.’ aus Treben, ‚Feelin’ RaR’ aus Reichenbach, ‚The Sceaux’ aus Rückmarsdorf und ‚Universal Mind’ aus Dresden an den Start.

The MAADS

Auch ‚The M.A.A.D.S.’ grooveten eine halbe Stunde lang satt. Alles an ihnen war treibender Rhythmus. Mit begeisterungswürdiger Präzision wurde die vom Schlagzeug vorgegebene Geschwindigkeit vom Basser mit durchgezogen. Die Gitarristen lieferten harte, knallige teilweise verzerrte Sounds – Punkrock mit englischen Texten, der sich gewaschen hat! Viel zu lieb für soviel heftige Musik hingegen war ihre Sängerin. Hey, ein bisschen mehr Mut und ein bisschen mehr Wut und die Sache passt!

Feelin RaR

In gleicher Besetzung aber ohne Sängerin kamen ‚Feelin’ RaR’. Sie hatten ihre Fans mitgebracht, um ordentlich Stimmung zu machen. Und das hat geklappt. Straight und druckvoll rockten sie den Saal. Sound, Rhythmus und Texte ihrer Titel sind eher simpel gestrickt. Mit ihren deutschen Texten, mal kritisch, mal humorvoll, erinnerten sie an die Ärzte und waren genau das richtige für eine ausgelassene Stimmung, die sie übrigens mit dem Waschbrett noch voran trieben.

The Sceaux

Die ‚Sceaux’ toppten diese Stimmung noch. Sie müssen die gesamte Mittel- und Oberstufe ihrer Schule angeheuert gehabt haben. Mit Blaulicht und Sirenensound und einer Detonation schlugen sie ein. „Common every body“ – der musikalische Aufruf zog. Ihre Fans gingen begeistert mit. Der harte, laute und treibende Bass übernahm den Part des zuverlässigen, kontinuierlichen Pols, während die schrägen Gitarrensounds Unruhe stifteten. Das Schlagzeug drosch den Rhythmus voran.

Universal Mind

Sie kämpfen an gegen Konformität und Stumpfsinn, ‚Universal Mind’ mit ihrem Retro-Independent-Rock. Und das ist ihnen auch gelungen. Denn irgendwie schien nichts so richtig harmonisch zusammen zu passen. Jeder Musiker für sich war sicherlich lobenswert. Aber leider kam es zu keinem Miteinander, weder soundmäßig noch optisch. Keyboarder, Gitarrist und Bassist waren jeder noch zu sehr auf sein Spiel konzentriert. Sehr gut gefallen hat die differenzierte Schlagzeugarbeit und der dynamische Aufbau von Phrasen. Das Potential der Band steckt in einem von spieltechnischen Schwierigkeiten losgelösterem Spiel und damit verbunden, in größerer Interaktion. Denn ihre Titel zeigen durchaus gute Ansätze. Sie brauchen noch Zeit zum Reifen, so wie die Band selbst, damit ‚Universal Mind’ ihre anspruchsvollen, und musikalisch runden Songs gelöst und mit Freude, überzeugend dem Auditorium präsentieren können.

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