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LE-Nightflight

Bericht

Miyukah &

Fast Food Funketeers

24.10.2003, Tangofabrik, Leipzig

MC Sprite

'Bewegungstrainer'

 Two Bands - One Groove

“I feel the flow”. Die bereits im Vorjahr angekündigte erste CD von ‚Miyukah’ lässt immer noch etwas auf sich warten. Doch man spürte auch am Freitag abend, es ist im Fluss, kein Stillstand bei der Band! Um so mehr kann man sich auf die bevorstehende Veröffentlichung freuen. Diesmal feierten vorerst die ‚Fast Food Funkateers’ ihre Record Release, mit einer etwas heftigeren und sich damit kontrastvoll zum Vorprogramm absetzenden Funky Dance Party.

DJ Kuma legte auf und kombinierte problemlos Astrud Gilberto mit House zu smarter Latino Dancemusic. Langsam sammelten sich die Gäste in der Tangofabrik, darunter viele Musikerfreunde der Bands des Abends. Ganz offensichtlich war man auf Party eingestellt. Und die sollte es in dieser langen Freitagnacht geben.

Mit einer Collage aus ihren beiden Singlehits „Highway Flyway“ und „Brand New Day“ stimmten ‚Miyukah’ auf ihre Musik ein und zeigten in den ersten Minuten, sie erfüllen auch ein Jahr nach ihrer erfolgreichen Singleveröffentlichung („Highway Flyway“) die hochgesteckten Erwartungen, die man mittlerweile an sie richtet und sind dabei keinesfalls auf der selben Stelle stehen geblieben.

Miyukah
Ein Zauberwerk aus funky Sounds, feiner Rhythmik und hervorragendem Gesang, sauber und klar, kraftvoll, soulful, jazzig, verwöhnte anderthalb Stunden lang die Ohren. Diese Musik macht ihnen sichtbar Freude und steckt die Zuhörer an, umspült sie mit berauschenden Klängen, zieht sie mit in den Strudel aus Groove und Soundcollagen. Man genießt die warmen smoothen Klänge, swingt easy und beruhigt im Fluss dieser ‚Souly Popmusik’ mit. Es muss nicht irritieren, dass sich die Gefühle dabei eher im inneren der Seele verfangen und sich weniger bei starkem Tanzen des Zuhörers ihren Weg an die Oberfläche bahnen, obwohl die hitverdächtigen Titel durchaus sehr tanzbar sind.
Raschid Sidgi Hendrik Herschenbach
Die Quintessenz aus einigen Jahren Erfahrung in verschiedenen Funk-Rock-Soul-Ambient-HipHop-Formationen fließt in dieser Band zusammen. Talent und Anspruch geben dem musikalischen Können, der Virtuosität und der Spielfreude die Hand. Die vielschichtigen Kompositionen und Arrangements stammen vom Bandleader Hendrik Herchenbach (Bass), die sensiblen und sparsamen Texte aus der Feder der Leadsängerin Juliane Wilde. Die Interpretationskraft und künstlerische Vielseitigkeit aller Bandmitglieder realisieren die Tiefe der Stücke und gewährleisten deren Leichtigkeit, wobei das Schlagzeug von Frank König, Synthesizer und Fender Rhodes von Steffen Greisiger, die Gitarre von Rashid D. Sidgi und die zweite Vokalstimme von Kati Zappek bedient werden.
Kati Zappek Juliane Wilde

Mit beeindruckenden a capella Satzgesängen, präziser, feingliedriger Schlagzeugarbeit, Orgeltönen, die wie fette Seifenblasen in der Luft hingen, hervorragender Abstimmung zwischen der filigranen funky Gitarre und dem oft die Rhythmusgitarre mimenden funky Bass brachten ‚Miyukah’ musikalische Feinart auf die Bühne und wurden dafür mit viel begeistertem Applaus gefeiert. Eine Zugabe gab’s leider nicht. Aber dafür stand noch viel Musik live und von den Turntables aus.

Frank König
DJ Raphneck leitete in der Umbaupause mit ziemlich lauten Beats über zur Record Release der ‚Fast Food Funketeers’. Die Gewinner des 2. Preises bei den Rock Open 2000, veranstaltet vom Geyser Haus in Leipzig, kamen mit handfester, derberer Kost, um die anstehende Veröffentlichung ihrer „Groovopharmaka“ zu feiern. Nicht so feinsinnig wie die Vorband präsentierten sie ihren „Future Funk“ und ließen es krachen. Erfolgreich animierten sie damit zur Party und verbreiteten Spaß und Ausgelassenheit. In hohem Tempo trieben heftige Beats die Musik voran. Die CD selbst ist leider noch nicht erhältlich, man darf also gespannt sein, wie die gebotene Dynamik auf 'Platte' klingt.
Nina
Funk wurde kombiniert mit Rock, HipHop, Drum’n Bass. Auch die beiden Vokalistinnen Nina und Sahrin trugen mit kräftigen, durchsetzungsfähigen Stimmen zu diesem tosenden Funkerlebnis bei. Und so servierte die siebenköpfige Band also tatsächlich eher ‚Fast Food’ statt kulinarischer Leckerbissen. Die elektronischen Effekte verfeinerten die Sounds nur unwesentlich und der vom Soul geschwängerte Gesang war nicht soulful sondern eher geradlinig und schnörkellos und damit sehr rockig. MC Sprite rappte mit und ohne Sonnenbrille energiegeladen und mit schneller Zunge. Für Gitarre und Bass hätte man sich mehr Transparenz gewünscht. Beide Instrumente gingen im dichten Sound unter. Sub Sonic am Bass und Funk Frank alias Frank König an den Drums zeichneten für einen sehr straighten und bedingungslosen Groove verantwortlich. Und als Frankie seine halbakustische Gibson hervorholte, war die Freude auf ein Gitarrenintermezzo verfrüht. Der spezielle Klang fand nicht den passenden Raum, sich zu entfalten.
Frankie

Visuell wurde dieses Event durch die Videoperformance von „Das Rauschen“ illustriert und begleitet.

Auch die ‚Fast Food Funkateers’ beendeten ihr Konzert ohne Zugabe. Doch die Nacht war noch lange nicht vorbei. Und nun wurde mit DJ Raphnek und DJ Kuma weitergefeiert.

pepe

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