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LE-Nightflight

CD-Review

Cottonbomb

- Mississippi Coma -

Cottonbomb - Bluescore is in the house right now!

Ein neuer Name in der Szene? Ja. Den sollte man sich jetzt aber merken. Der Bandname ‚Cottonbomb’ ersetzt ab sofort den bisherigen Platzhalter ‚Iridium’ zu hundert Prozent. Der Namenswechsel wurde für die Zukunftsplanung der Band notwendig, um voraussehbaren Rechtstreitigkeiten mit anderen Namensinhabern aus dem Wege zu gehen. Also nur eine neue Verpackung? Nein! Mit dem neuen Album ,Mississippi Coma’ gehen die Thüringer noch konsequenter in die härtere Richtung. Das manifestiert sich auch darin, dass Drummer Axel Kunz von der Chemnitzer Metalcore-Band Brain[FAQ] als Dauergast fest zum LineUp von ‚Cottonbomb’ gehört. Bei der Release-Party am 22. Mai 2004 in Chemnitz gab auch dessen Bruder und Bandkollege Robert Kunz an der Gitarre Schützenhilfe für den fetten Breitwandsound.

‚Cottonbomb’ sind mit guter Vorbereitung und gut abgehangenen Songs , deren Wirksamkeit bei etlichen Live-Gigs getestet worden sind, ins Studio. Und wer die Live-Performances der vormaligen ‚Iridium’ kennt, weiß hier wird nicht gekleckert sondern geboostet und geshoutet. Und genauso klingt die Platte! Musikalisch werfen die Thüringer keineswegs, wie der Bandname ins deutsche übertragen suggerieren könnte, mit Wattebällchen, sondern gehen mit knallharten Powerlines gegen den Mainstream vor. Die Verbindung aus Blues- und Metal-Riffs heißt dann auch folgerichtig Bluescore. Wobei in der aktuellen Produktion die Betonung eindeutig auf Core liegt und die Bluesroots den harmonischen Unterbau bilden. Herausgekommen ist eine beachtliche Eigenständigkeit und Konsequenz in der Umsetzung des Bandkonzeptes. Die sentimentalen und eher weinerlichen Tendenzen des traditionellen Blues fehlen hier komplett. Allerdings würde ein bisschen mehr lazy Mississippi-Feel dem Album ‚Mississippi Coma’ noch mehr Tiefe geben und es stilistisch breiter machen. Andererseits gehen die 13 Tracks sofort auf Level 120 und der Punch, den man von den Konzerten kennt, wurde auch im Studio sehr gut umgesetzt. Die hart rockende Band schafft es immer wieder interessante Stimmungen und Hooks zu kreieren. So entdeckt man auch bei mehrmaligem Hören neue Facetten. Immer wieder paaren sich Slideparts mit Metalriffs. Die rauhe, rauchige Stimme von Martin Scheiter und der rotzige Crunchsound von Gitarrist Mario Uhlig verhelfen dem Album ‚Mississippi Coma’ zu hoher Authentizität und der bluesigen Athmosphäre. Die Rhythmusgruppe jedoch katapultiert mit großer Wucht den Blues in den Hardcore-Kontext und trifft damit den Zeitgeist ohne beliebig zu werden. Bassist Carsten Kuniß und Drummer Alex Kunz spielen absolut homogen auf den Punkt. Der Groove ist unwahrscheinlich fett und wird zur Droge für Kopfnicker. Inhaltlich bezieht die Band zu politischen Problemen Position und kommt damit auf die Tradition des Blues zurück. Daraus erklärt sich auch die Unversöhnlichkeit der Musik selbst. Die Themen sind ernst: Israel, Iraq, Habgier und soziale Ausgrenzung werden thematisiert.

Zu den Favoriten des Albums gehören zweifellos 'Devil’s on the Street’ mit seinem atmosphärischen Sound im Strophenteil sowie ‚I Want To Burn My TV’, welches gegen die aktuelle TV-Kultur smasht. Fast genial sind die Harmonika –Sounds von Gast Sven Enger beispielsweise im Intro von ‚Watch out’. Ein attraktives bluesiges Gitarrenriff trägt ‚Not their own’. Damit gehört dieser Song mit ‚Don't Hate Me’ und ‚Backyard’ zu den einprägsamsten Nummern der Platte. Aufgenommenen und gemixt wurde das Opus in den Dresdner AMI-productions Studio von Jens Eisbein.

Cottonbomb’ treten mit ‚Mississippi Coma’ den Beweis an, dass mit relativ kleinem Budget und den richtigen Partnern sich auch Wege abseits des Mainstream beschreiten lassen. Den Vergleich zu wesentlich größeren Acts braucht die Band nicht zu scheuen. Damit wird der Bluescore zu einer alternativen Trademark mit Vorbildwirkung für andere Newcomer Bands. Die Band zeigt, dass man viel bewegen kann, wenn das Konzept stimmt und alle Beteiligten an einem Strang ziehen. Insofern wurde auch mit Whirlwind-Records ein adäquates engagiertes kleines Label gefunden, über welches das Album direkt bezogen werden kann.

Die Band

Martin Scheiter (voc/git)

Mario Uhlig (git/backvoc)

Carsten Kuniß (bass/harp/backvoc)

Axel Kunz (dr)

 

Bestellung: www.whirlwind-records.de

Hompage: www.bluescore.de

 

 

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