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LE-Nightflight

Interview

Platnum

alias Ruth Maria Renner

Platnum alias Ruth Renner

 
Alles andere als gewöhnlich ist das edle Metall Platin. Alles andere als Gewöhnlich ist auch eine junge Sängerin und ihr derzeitiger Erfolgsweg. Ihr Künstlername: Platnum. Ruth Maria Renner, aufgewachsen in den transsilvanischen Alpen Rumäniens, gerade 24 Jahre jung, ausdrucksstarke und vielseitige Künstlerin, hat sich bereits einen Ruf als gefragte Studio- und Backgroundsängerin erarbeitet und sang unter anderem für ‚Cultured Pearls’, ‚Moabeat’ oder ‚Lambchop’. Nach ihrem erfolgreichen EP-Debüt „Platnum“ (April 2004) erschien Ende Januar ihr Album „Rock Me“. LE-Nightflight traf Platnum am 18.02.2005 zur ‚Sooshee’-Geburtstagsparty.

LE-N: 2003 warst du schon mit ‚Cultured Pearls’ in Leipzig. Damals wurden wir auf dich aufmerksam. ‚Soulounge’ ist uns als weitere Referenz bekannt und jetzt hast du eine eigene Platte gemacht. Die EP zuvor ist auch bereits gut gelaufen, hat schon Achtungserfolge erzielt. Darüber hinaus wissen wir leider noch nicht sehr viel von Platnum, nur: Die zweite Platte kommt jetzt dieser Tage raus.

RMR: Die ist schon draußen. Seit dem 31. Januar.

LE-N: Aber die Release-Party ist nächste Woche.

RMR: Genau. Am 25. Februar.

LE-N: Nun hätten wir gern gewusst, wie du es geschafft hast, in den Kreis des Jazzanova-Label Sonar Kollektiv reinzukommen, diesen Kontakt überhaupt aufzubauen.

RMR: Ganz klassisch eigentlich. Wir haben ein Demo hingeschickt. Und sie haben sich das angehört, das fanden sie gut und dann haben die uns eingeladen.

LE-N: So einfach.

RMR: Ja. So einfach war’s. Genau. Also wir haben gar nicht soviel gemacht oder jemanden gekannt.

LE-N: Du hast also nicht die klassische Strecke auf den Weg dorthin genommen, über Konzerte mit anderen Bands, und dann die Kontakte aufgebaut?

RMR: Nee. Mit denen nicht. Ich glaub im Nachhinein haben sie dann gesehen, dass sie schon von mir gehört hatten oder haben gesehen, was ich so gemacht habe. Aber das war relativ direkt an die, direkt und schnell, ja.

LE-N: Und wie war dein Weg dorthin, deine musikalische Ausbildung?

RMR: Ich hab’ ziemlich schnell nach der Schule angefangen. Also ich habe schon während der Schulzeit Gesangsunterricht genommen und dann später bei Jocelyn B. Smith Unterricht gehabt. Und das war auf jeden Fall sehr prägend. Sie hat mich einigen Leuten vorgestellt. So kam es dann, dass ich anfing Background zu singen bei einigen und dann ins Studio eingeladen wurde, ein paar Studiojobs gemacht habe. Da kam eins zum anderen. Später hab ich bei einem Backgroundjob Dirk Berger kennen gelernt, mit dem ich diese Platte aufgenommen habe. Und die ganzen Jungs von ‚Moabeat’ mit denen ich auch viel zusammen arbeite.

Platnum alias Ruth Renner

LE-N: Wie siehst du dich jetzt, als Soulstar?

RMR: Star? Star schon mal gar nicht. Ja, ich finde es auf jeden Fall toll, dass ich die Möglichkeit hatte in dieser Zeit, die wirklich sehr hart ist, eine Platte zu veröffentlichen und ich versuche, das Beste draus zu machen. Versuch mir jetzt irgendwie live ein Publikum zu erspielen. Ich glaube schon, dass mich einige vielleicht kennen von Projekten, bei denen ich mitgemacht habe. Aber es ist schon mal ein bisschen eine andere Schiene, die ich selber mache und die mir natürlich jetzt auch viel mehr am Herzen liegt. Weil, das ist jetzt meine Priorität. Aber das ist schon ein harter und langer Weg. Also von Star und Ruhm ist da ganz zu schweigen. Aber es ist schön auf jeden Fall. Auch wenn es manchmal schwer ist, es ist schön.

LE-N: Und wirst du mit einer richtigen Band unterwegs sein?

RMR: Ja. Also ganz selten, wenn es sein muss, dann auch nur mit DJ, aber eigentlich mit Band.

LE-N: Deine Platte ist aber mehr von Beats unterlegt, also nicht unbedingt mit Bandkonzept?

RMR: Nee, genau. Gitarre und Bass ist meistens eingespielt, aber Schlagzeug usw., das ist alles programmiert. Und Keyboard habe ich oft auch selber gespielt. Dann hatten wir auch ein paar Gäste auf der Platte, die einige Sachen eingespielt haben. Aber es ist keine Band-Studioplatte. Ich würde schon eher sagen es ist eine Zweierproduktion. In kleinem Rahmen.

LE-N: Als eines Deiner Vorbilder gilt Tom Waits. Passt nicht so zu deiner Stimme, aber ...

RMR: Nee. Ich glaube es ist eher seine Art, so wie er sich als Künstler darstellt, finde ich super. Weil, er hat einfach so ein Image, wie so ein ganzes Konzept. Das finde ich super. Er zieht es immer wieder durch. Und er ist ein großartiger Künstler und hat einen sehr starken Charakter, was man auch an seiner Stimmer hören kann. Ich mache natürlich ganz andere Musik, aber vergleichbar von der Intensität ist es vielleicht. Ich weiß es nicht. Würde ich jetzt von mir aus sagen, wenn ich ihn so höre.

LE-N: Mit dem Herzblut, das da drin steckt.

RMR: Ja, genau. Das höre ich bei ihm auch. Das ist sehr verzweifelt, also einfach so, wie es gerade im Moment ist. Ich nehme ihm das immer ab. Das finde ich sehr gut, dass es solche Künstler noch gibt.

LE-N: Deine Texte sind in der Regel englisch, nicht wahr?

RMR: Ja, eigentlich alle.

LE-N: Würdest du auch in deutsch singen wollen?

RMR: Ich singe in deutsch bei anderen Projekten. Bei ‚Moabeat’ habe ich auch in deutsch gesungen. Aber selber würde ich, glaube ich, nichts auf deutsch veröffentlichen. Als Kollaboration mit anderen deutschen Künstlern kann ich’s mir sehr gut vorstellen. Macht mir auch immer wieder Spaß. Aber ich selber schreibe nicht so gerne deutsche Texte.

LE-N: Wie weit fließt rumänische, traditionelle Musik in deine Arbeit ein oder ist das gar kein Thema?

RMR: Bis jetzt nicht. Ich will es aber mehr einbringen. Weil, ich glaube es ist schon ein interessanter Ansatz, diese moderne Soulmusik damit zu verbinden. Und irgendwie – ich bin ja damit aufgewachsen, auch wenn es mehr so unterbewusst oder nebensächlich passiert ist, aber es ist schon irgendwie als Wurzel da. Ich glaub, es wäre schön, es irgendwie zu verbinden.

LE-N: Die Tour zur Platte wird sich dann automatisch übers Jahr anschließen?

RMR: Ja. Da sind wir gerade noch am planen. Am besten wäre ein Act, wo wir Vorgruppe machen können. Mal gucken. Es stehen leider noch keine Dates fest.

LE-N: Zu Sooshee bist du wie gekommen, wie bist du eingeladen worden?

RMR: Über Umwege über ‚Soulounge’. Also eigentlich wurde Astrid North gefragt, soweit ich weiß und sie hatte da aber keine Zeit und dann hat sich mich gefragt. Und so kam ich dann hinzu. Das ist meistens so, dass es dann irgendwie über Bekannte läuft. Ich hab ja auch keinen Manager. Bis jetzt ist alles irgendwie so passiert. Und das ist eigentlich auch ganz gut.

LE-N: Wie bist du zu deinem Künstlernamen gekommen?

RMR: Zu meinem Künstlernamen? In einer Nacht im Auto haben wir Namen ausgedacht. Wir wollten eher einen sehr HipHop-mäßigen Namen, der mehr so klingt wie dynamit oder cristal oder so. Und dann haben wir ‚Platnum’ ausgewählt. So ungefähr: da wollen wir mal hin, Platin. Irgendwie haben wir uns dann dran gewöhnt oder ich habe mich dran gewöhnt. Mittlerweile denke ich auch gar nicht mehr drüber nach, dass es ein so bedeutendes Edelmetall ist sondern es ist jetzt einfach so.

LE-N: Dann viel Erfolg! Wir danken wir dir für das Gespräch.

 

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