Home :: Vorberichte :: Termine :: Berichte :: Rezensionen :: Feature :: Archiv :: Links :: Kontakt

Bericht

8. Jugendfestival Vorausscheid

3apes, Die Arbeitslosen Bauarbeiter, Goldrock, Einrad, Just Basic

31.03.2004,
Kanal 28, Leipzig


3apes

Ja, es ist in Leipzig wieder die fünfte Jahreszeit angebrochen. Courage wird uns wie jedes Jahr mehr als einen Monat lang begleiten. Bis feststeht, wer am 30. April als Siegerband vorm Völkerschlachtdenkmal spielen darf, wird nun in insgesamt 6 Vorausscheiden die Spreu vom Weizen getrennt. Am 28. April wird die Frage unter den Finalisten entschieden. Einige der Newcomer werden sich zum ersten Mal einem größeren Auditorium stellen und haben ihr persönliches Ziel bereits mit der Teilnahme erreicht. Andere gehören schon zu den erfahreneren Jugendbands, haben bereits so etwas wie einen eigenen Stil entwickelt und machen sich berechtigte Hoffnungen auf Erfolg. Und genau in dieser Mischung liegt immer wieder der Reiz am jährlich stattfindenden Jugendfestival. Der unverbrauchte Enthusiasmus der jungen Musiker, das Experiment und die Überraschung, das Ausprobieren und Entdecken auf und vor der Bühne machen die Atmosphäre und das Feeling bei Courage aus.

Just Basic

Die Veranstaltung begann schleppend, doch dann standen sie auf der Bühne - Just Basic. Schlacksig mit dunkler Brille versuchten sie cool zu sein und brachten doch noch den ganzen Charme der Frischlinge mit. Frischen, abwechslungsreichen Rock verspricht das Quartett in seiner Bandinfo. Noch nicht ganz auf den Punkt aber schon laut und druckvoll spielten sie für ihre Fans, die sich vor der kleinen Kanalbühne versammelt hatten, Rock im straighten 4er-Takt. Manchmal blitzte auch ein Stückchen mehr Rock'n'Roll mit durch. Die recht tiefe und warme Stimme ihres Sängers war sehr angenehm, wenngleich noch mit relativ geringem Umfang. Das war für den Anfang schon mal gelungen. Weitermachen!

Einrad

Einrad aus Leipzig gehörten schon zur "großen Gruppe" und wurden in der Wertung später auch prompt auf Rang 3 gesetzt. "Rücksichtslos provozieren wir die Massen" hieß es gleich im ersten Song. Na, so provokant kamen sie gar nicht daher, eher ironisch, auch wenn sich der Grundrhythmus ihrer Titel immer wieder am Ska orientiert. Eine feine und noch ausbaufähige Note erhält der Sound durch die Trompete. Die lockere, differenzierte und abwechslungsreiche Schlagzeugarbeit, kleine, nette Rhythmusbreaks machen die Musik ebenfalls sehr lebendig.

Die Arbeitslosen Bauarbeiter

Laut gedroschenes Blech strapazierte nun die Hörorgane. Denn Die Arbeitslosen Bauarbeiter machten Punk mit ein bisschen 'Roll. Zügig trieb der Schlagzeuger den Zweier-Beat durchs Programm. Schön: es gab keine langen Pausen, kein Geschwätz. Hier wurde geradeaus gerockt. Die kurzen Ansagen des Sänger-Gitarristen wurden schon von Bass und Schlagzeug begleitet. Sehr lobenswert! Frech die Texte, noch etwas einseitig das laute Spiel, einfach aber tragfähig die Melodien - so muss es sein, wenn Jungpunker die Bühne entern!

3Apes

Feinsinniger ging es mit den 3Apes weiter. Ihr erster Titel ging erst mal rockend richtig gut los. Dann wurde es bluesiger. Aber nee, nicht so 'ne verstaubte Bluesrocknummer. Das hatte schon was sehr eigenes. Wenn auch die Traditionen im beeindruckenden Gitarrenspiel des Frontmanns gut erkennbar bei den alten Bluesrockern Hendrix oder Vaughan zu finden waren. Erstaunlich, dass sich ein so junger Mann hier nicht nur auskennt, sondern sich damit näher beschäftigt. Gut war auch das gesamte Zusammenspiel der Band. So machten die drei Leute eine sehr starke Musik. Während der geslappten Soloparts oder der herzzerreißenden Bendings auf einer kreischenden Gitarre gab der Bass straight die Harmonielinie und den Groove und ein dynamische gespieltes Schlagzeug einen sehr abwechslungsreichen Rhythmus. Auch der Showeffekt kam bei den 3Apes nicht zu kurz. Wobei man annehmen darf, dass der witzig wirkende Sänger mit dieser verrückten Mimik nicht einfach nur eine Nummer abzieht, sondern tatsächlich einfach ein humorvoller und komischer Typ ist. Ein Beitrag der groovte, vorwärts ging und Spaß machte sicherte sich die Teilnahme am Finale. Herzlichen Glückwunsch!

Goldrock

Goldrock aus Leipzig waren in ihrer Bandinfo sehr viel unentschiedener, als letztlich life auf der Bühne. Sie brachten das kompakteste Programm, sehr gut abgehangen, auf den Punkt. Sie spielten feinen, abwechslungsreichen Rock. Auch die Dramatik hatten sie schon ganz gut im Griff. Basser und Schlagzeuger begannen. Dann sprang der Gitarrist auf die Bühne. Zum Schluss gesellte sich ihr Frontmann hinzu und zählte ein. Von nun an wurde nur noch vorwärts gerockt, mit großer Energie und Tempo. Spannend und abwechslungsreich war die Musik, die von Titel zu Titel an Härte ein Stück zulegte und ein wenig punkiger wurde. Die Fans tanzten und schwitzten ausgelassen. Das Einzige, was sie auf Platz 2 hinter die 3Apes verwies, war die Tatsache, dass die drei äffchen ein Stück origineller und eigenständiger waren. Davon abgesehen brachten Goldrock einen schönen Beitrag, viel Spaß und einen hervorragenden Schlusspunkt für diesen ersten Courageabend 2006.

pepe


« oben

 


© Copyright by LE-Nightflight 2005