Rezension

Die Sieben Leben

Jeder weiß bescheid

VÖ: 01.08.2006
Löwenzahn Records

Es gibt die sieben Zwerge, die sieben Schwaben und sieben Sachsen, die sich „Die Sieben Leben“ nennen. Und so viel Symbolik und Mehrdeutigkeit wie der Name verspricht, hält ihr neues Album „Jeder weiß bescheid“. Fünfzehn ausgewählt schöne Songs zwischen lebensbejahend und zartbitter, musikalisch in keine Schublade passend, vereinigt die beim Leipziger Label Löwenzahn Records veröffentlichte CD. Neben vier Covertiteln sind das elf Kompositionen aus der Feder von Altmeister Manne Wagenbreth, der auch gleich die Texte mitliefert. Da schwingt unglaublich viel Gefühl mit und die jahrzehntelange Erfahrung eines Mannes, der offenen Auges durchs Leben geht. „Mich in die Dinge zu finden/ und jeden Scheiß zu verdaun/ den man uns täglich so vorsetzt/ das war mir immer ein Graun“ sinniert er im „Sieben Leben Blues“ und wird sehr nachdenklich in Titeln wie „Anders gedacht“ oder „Film, schon mal gesehn“.

Die ehemaligen Bierfiedler musizieren dazu brillant und detailverliebt, bedienen sich gekonnt all der Stilarten, die zur Intention der jeweiligen Komposition passen und beweisen einmal mehr, dass im Bereich intelligenter deutscher Roots- und Folkmusic kein Weg an ihnen vorbeiführt. Ein besonderes Schmankerl für die Fans ist der abschließende Greatful-Dead-Titel „Black Muddy River“, der uns eindrucksvoll verdeutlicht, dass die Band auch im Rock-Biz glänzend bestehen könnte. Wäre aber schade für die Folkszene.

Olaf Schulze

Mehr Infos unter:

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