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LE-Nightflight

Bericht

2. Gohliser Schlösschen Fest

02.09. bis 04.09.2005

Leipzig - Gohlis

Moderator Alex Huth

Das 2. Gohliser Schlösschen Fest stand ganz im Zeichen des 200. Todestages Friedrich Schillers und fand am vergangenen Wochenende am und im Gohliser Schlösschen statt. Auch in diesem Jahr unterstützte der LE-Nightflight die Gemeinschaftsveranstaltung des Bürgerverein Gohlis e.V. und des ProGohlis e.V., bei der wieder viel Musik auf die Open Air Bühne am Poetenweg kam. Am Freitag Abend mit ‚Qubed’, ‚Nono’, Marc Hellmuth und ‚Illusion Of Light’. Am Samstag Abend sangen der Liedermacher Ralph Schüller und ‚Die Ladybirds’.

Der Junge Schiller Jörg Flemmig

2004 veranstalteten die Gohliser Vereine ihr Sommerfest zum ersten Mal im Ambiente des gediegenen Schlösschens am Poetenweg. Die phantastische Atmosphäre und die idealen Möglichkeiten, die sich hier für ein Bürgerfest bieten, bewogen die Veranstalter, auch in diesem Jahr mit dem Freundeskreis Gohliser Schlösschen e.V. gemeinsame Sache zu machen. Das Thema des Festes lag im Jahr des 200. Todestages Friedrich Schillers nahe, zumal einer der wichtigsten deutschen Schriftsteller 1785 nur wenige hundert Meter entfernt vom Schlösschen im heutigen Schillerhaus in der Menckestraße den Sommer verbrachte, die Gohliser Mädchen närrisch machte und nebenbei die ‚Ode an die Freude’ dichtete. Und somit Schiller-te das Programm durchweg.
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Die Jury Dirk Otto, Sabine Kaminski, Meigel Hoffmann

Drei Schülertheatergruppen trafen im Endausscheid „SCHILLERndster Schüler“ am Freitag Abend aufeinander und stellten Szenische Produktionen vor. Jede von ihnen ging dabei einem komplett anderen Ansatz nach. Die „17?“ des Wiprecht-Gymnasiums aus Groitzsch gingen sehr frei und aktuell mit Schillers Räubern um, machten daraus „Großstadtratten“. Mit verblüffender Phantasie und Schlagfertigkeit punktete das Improvisationstheater „Kopflos“ vom Friedrich-Schiller-Gymnasium Leipzig in originellen Stehgreifszenen. Die Theatergruppe des Wilhelm-Ostwald-Gymnasiums Leipzig führte das sehr frei bearbeitete und ganz klassisch inszenierte Shakespeare-Stück „Der Sturm“ in effektiver Kostümierung und mit großem schauspielerischen Talent auf.
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Illusion Of Light

Vier Bands, von der jede mindestens eine Schillervertonung in ihrem Repertoire hatte, brachten nun erst mal anspruchsvolle musikalische Abwechslung. ‚Illusion Of Light’ taten das mit elektrolastiger Dark Music. Die ernsthaften, philosophischen Texte der Gedichte „Licht und Wärme“ und „Spruch des Konfuzius“ wurden hervorragend durch die kontrahierenden Stimmen Marco Gahrigs (tief, ernsthaft) und Julia Richters (hell, positiv) interpretiert. Die sphärischen Synthesizerklänge, die bedrohlichen Metall-Gitarren-Powerchords passten außerordentlich wirkungsvoll.
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NoNo

Das Gitarren-/Gesangsduo ‚NONO’ schloss sich mit sehr sensibel interpretierten, teilweise rezitierten Stücken an. Nachdenklich, rätselhaft, leise schwangen die Texte und die Gitarrenklänge und füllten den Raum, ergriffen die Sinne. Die warme, samtige Stimme Safies und die manchmal effektiv minimalistische Gitarrenbegleitung prägten den Sound. Dann wieder stärker, auch mit dem schärferen Klang der elektrischen Gitarren wurde der Nebel aufgelöst, prägnanter und klarer drangen nun die Töne ins Bewusstsein. Sich abwechselnde und harmonisch ergänzende Stimmungen prägten den Gesamteindruck.
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Norma Schröder & Qubed

‚Qubed’ haben sich 2004 formiert um ihre ‚Musik in sechs Dimensionen’ zu machen (2 Frauen drei Männer und ein Klavier). Die zentrale Rolle hat bei ‚Qubed’ das Klavier der Bandleaderin, dessen Sound mit ihrer warmen Gesangsstimme verschmelzt. Die spannungsvollen und eingängigen Songs, komponiert und getextet von Norma Schroeter, werden von der starken und tiefgründigen Pianostimme beherrscht. Gitarre, Bass und Schlagzeug begleiten einfühlsam, geben mehr als einen Soundteppich, untermalen und bereichern virtuos Klavier- und Gesangsstimme. Sie begeisterten mit der Vertonung des Gedichtes „An Die Sonne“.
Liedermacher Marc Helmuth beschloss das musikalische Programm. Sein Beitrag zum Schillerprogramm war die Vertonung der „Ballade Von Der Kindsmörderin“, die vor ihrer Hinrichtung über ihr Leben und ihr Schicksal reflektiert. Darüber hinaus spielte und sang er noch etliche seiner gefühlvollen und nachdenklichen Songs, die harmonisch Text und Musik vereinen.
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Marc Helmuth

Zwei Schüler-Filmproduktionen wurden zum Abschluss des Abends noch gezeigt – eine minimalistische Inszenierung des Dramas „Maria Stuart“ (POLIT Berufliches Schulzentrum Leipzig) und der äußerst originelle, von LEGO-Männchen in einer LEGO-Landschaft gespielte Trickfilm „die Bürgschaft“ (Michael Walter/Hagen Weser). Letzterer ist im Internet unter » www.leipzig-gohlis.de/schlossfest zu sehen (unbedingt mal reinklicken!).
Das kulturelle Programm am Samstag spielte sich hauptsächlich im wunderschönen Salon des Schlösschens ab. Das Puppentheater, das Konzert, bei dem vertonte Schillergedichte zu Gehör gebracht wurden, ein Vortrag des Historikers Dr. Hötzel über Gohlis und sein Schlösschen waren überaus nachgefragt. 13 Uhr führte der junge Herr Schiller zum und durch das Schillerhaus in der Menckestraße.
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Mathias Neumann Band
Jens Paul WollenbergPeter Wassiljewski

19 Uhr spielte die Musik wieder am Poetenweg, zunächst für ‚die kleinen Menschen’. Mathias Neumann, Conny Plänitz und Peter Wassiljewski spielten und sangen mit den Kindern, bauten viel zu viele Merseburger Brücken auf die Wiese vorm Schlösschen und machten sonst noch eine Menge Unfug. Die Kinder waren begeistert. Dann wurde es ernst. Jens Paul Wollenberg brachte seine Räuberfreunde, die Mathias Neumann Band, mit und las aus den „Räubern“ von Friedrich Schiller eindrucksvoll, fesselnd, musikalisch durch die Räuberfreunde untermalt und von Jörg Flemmig in der Gestalt des Schiller ab und an kommentiert.
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Ralf Schüller

Zum Abschluss dieser wunderschönen, spätsommerlichen Nacht gab es ein poetisches Liedermacherprogramm von Ralph Schüller. Durch Bass und Schlagzeug erhielten seine Lieder mit den nachdenklichen Texten, die von ganz alltäglichen, ganz menschlichen Sujets erzählen, richtig Drive.
Danach sangen ‚Die Ladybirds’ jazzige und Popstandards sehr feminin im sauberen Satz, solo, a cappella oder mit Pianobegleitung. Die attraktiven jungen Damen in schwarzer Robe nahmen schnell für sich ein und ließen diesen Abend angenehm ausklingen.
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Die Ladybirds


Der krönende Abschluss dieses über drei Tage andauernden Festes war wohl aber das Picknick am Sonntag Vormittag. Nachdem sich pünktlich 10 Uhr auch die Sonne durch die Nebelschleier in den Schlösschengarten herabließ, begann der Ansturm auf das umfangreiche Brunchbüfett, der bis zum Nachmittag nicht mehr abriss. Man ließ sich mit Decken und Kissen auf den Wiesen nieder, traf Bekannte und Freunde, plauderte, genoss das herrliche Wetter, gern auch beim Glas Sekt oder einem Wein. Die Kinder spielten und die Idylle, die von einer kleinen Kammermusik umrahmt wurde, erinnerte an längst vergangene Zeiten.

pepe

Programm 2005: »
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/ Gohliser Schlösschen Fest 2004: » Link

 

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